Die Schuppen-Diät ist laut Internet das neueste Mittel gegen eine juckende Kopfhaut. Funktioniert das wirklich?
Im Internet kursieren Unmengen an Informationen über die heilenden Kräfte bestimmter Lebensmittel. Einige Foren empfehlen eine ganz bestimmte Ernährungsweise, um Schuppen zu heilen. Aber hilft diese Methode wirklich gegen Schuppen? Und falls nicht: Kann sie Schuppen wenigstens verhindern?
Dazu müssen wir zunächst herausfinden, was Schuppen eigentlich verursacht.
WAS SIND SCHUPPEN?
Schuppen werden durch eine empfindliche Reaktion auf Ölsäure ausgelöst. Auf der Kopfhaut eines jeden Menschen gibt es einen einzelligen Hefepilz namens Malassezia globosa.
Dieser Organismus ernährt sich von den natürlichen Fetten, die von der Kopfhaut abgesondert werden. Als Nebenprodukt hinterlässt er Ölsäure.
Ölsäure reizt die Kopfhaut, wenn ein Mensch empfindlich darauf reagiert. Diese Reizung führt zu den klassischen Schuppensymptomen:
- Es entstehen Hautschuppen, da der Körper schneller Hautzellen produziert, um die reizende Säure loszuwerden.
- Die reizende Ölsäure führt zu Rötungen und Juckreiz.
Nun wissen Sie also, wie Schuppen entstehen. Glauben Sie, Ihr Abendessen kann dagegen helfen?
ERNÄHRUNG UND SCHUPPEN
Eines der wichtigsten Argumente für die Idee „Ernährung als Heilmittel gegen Schuppen“ basiert auf einer Äquivalenz-Theorie.
Diese Theorie besagt, dass hefehaltige Lebensmittel vermieden werden sollten, da Schuppen von einem Hefepilz verursacht werden.
Leider ignoriert diese Theorie die Tatsache, dass es über 1.000verschiedene Hefesorten gibt. Der Hefepilz, der für Schuppen verantwortlich ist- Malassezia globosa- kommt aber gar nicht bei der Zubereitung von Lebensmitteln zum Einsatz. Beim Backen sowie bei der Herstellung von Wein und Bier werden zumeist Zuckerhefen verwendet.
Man kann auch nicht einfach die Hefemenge im Körper einschränken und hoffen, dass dadurch die Hefemenge auf der Haut sinkt, die Ölsäure produziert. Ebenso wenig wird damit die individuelle Empfindlichkeit gegenüber Ölsäuren verändert.
Deshalb ist das bewährte Mittel zur Bekämpfung von Schuppen ein gutes Schuppen-Shampoo. Wenn es richtig angewandt wird, kann es dazu beitragen, die Symptome zu lindern und die Ursachen von Schuppen zu beseitigen, sodass Haare und Kopfhaut gesund werden.
Eine Ernährungsumstellung ist also leider kein Heilmittel gegen Schuppen. Haare und Haut können aber dennoch von bestimmten Nahrungsmitteln profitieren.
Es ist ausreichend bewiesen, dass Sie den allgemeinen Gesundheitszustand von Haaren und Kopfhaut durch Ihre Ernährung beeinflussen können:
- Protein ist der Grundbaustein Ihrer Haare und stärkt ihre Struktur. Eier, Fisch, Hühnchen und Milchprodukte sorgen für die tägliche Dosis Protein.
- Eisenmangel ist nachweislich für Haarausfall verantwortlich. Tierische Produkte sind eine gute Eisenquelle, z.B. Fisch, Hühnchen und rotes Fleisch. Vegetarier können zu Linsen, Spinat und Blattgemüse greifen.
- Omega-3-Fettsäuren unterstützen den Feuchtigkeitshaushalt der Haut. Unser Körper kann diese Fettsäuren nicht eigenständig produzieren. Fetthaltiger Fisch, Avocado und bestimmte Nüsse sind wertvolle Lieferanten.
- Zink schützt sowohl Ihre Haare als auch Ihre Kopfhaut. Nehmen Sie daher ausreichend zinkhaltige Nahrungsmittel zu sich, wie z.B. Hülsenfrüchte, bestimmte angereicherte Getreideprodukte und Vollkornprodukte.
Eine gesunde Ernährung stärkt Haare und Kopfhaut. Aber ein gutes Shampoo darf auch nicht fehlen. Ein Shampoo mit den richtigen Inhaltsstoffen gibt Kopfhaut und Haaren die Nährstoffe, die sie benötigen. So bleiben sie gesund und kräftig.