Der Trend zur Natürlichkeit hat mit der „No Poo“-Bewegung nun auch Einzug in der Welt der Haarpflege gehalten.
Befürworter suchen jetzt vermehrt nach natürlicheren Shampoo-Alternativen, die eine gesündere Haarreinigung sicherstellen sollen.
Grundsätzlich wird das Haar dabei nur mit Wasser gewaschen, allerdings kann auch Folgendes zum Einsatz kommen:
- eine Mischung aus Natron und Apfelessig
- exotische Alternativen wie Eier, bestimmte Arten von Tonerde oder Roggenmehl
- Verfechter der Methode empfehlen zudem oftmals die tägliche Verwendung einer Wildschweinbürste
Als Grund für den Verzicht auf Shampoos wird häufig angegeben, dass diese Alternativen milder als herkömmliche Shampoos sind und keine schädlichen Chemikalien enthalten.
Schauen wir uns nun an, ob an diesen Behauptungen etwas Wahres ist.
WIE SHAMPOO FUNKTIONIERT
Hauptgrund für den Verzicht auf Shampoos sind die darin enthaltenen Inhaltsstoffe.
Laut dieser Theorie sind diese Chemikalien tatsächlich giftig und berauben die Kopfhaut ihrer natürlichen Öle.
Bei diesem Szenario wird davon ausgegangen, dass die verwendeten Alternativen sanfter zur Kopfhaut sind und dabei helfen, den natürlichen Ölhaushalt aufrechtzuerhalten.
Allerdings wird dabei außer Acht gelassen, wie Shampoo wirklich funktioniert.
So sind moderne Shampoos sorgfältig entwickelt, um eine optimale Pflege der Kopfhaut sicherzustellen.
Shampoos wurden eigens dafür entwickelt, überschüssige Öle auf der Kopfhaut zu binden und in Wasser aufzulösen, um sie ausspülen zu können.
Es ist in der Tat wichtig, überschüssige Öle zu entfernen. Ist dies nicht der Fall, wirkt das Haar durch die Ölrückstände klebrig und strähnig und Staub, Pollen, Umweltbelastungen und anderer Schmutz können sich leichter absetzen.
Ein weiteres Problem ist, dass sich Ölrückstände verändern und oxidieren können, was dazu führt, dass das Öl in übel riechende Nebenprodukte zerfällt und eine juckende und schuppige Kopfhaut verursachen können.
Schon durch die Verwendung der richtigen Menge an Shampoo in der angemessenen Häufigkeit lässt sich verhindern, dass die Kopfhaut ihrer natürlichen Öle beraubt wird. Dadurch ist das Haar gleichzeitig frisch und optimal gereinigt.
Shampoos haben jedoch noch weitere Vorteile:
- Sie schützen das Haar vor Schäden und halten es gesund
- Sie pflegen das Haar und machen es weich und geschmeidig
- Sie regulieren den natürlichen pH-Wert des Haares
- Sie verleihen angenehm duftendes Haar (im Gegensatz zu Apfelessig)
NATÜRLICHE SHAMPOO-ALTERNATIVEN AUF DEM PRÜFSTAND
Ein weiteres Problem des „No Poo“-Trends stellen die Alternativen dar, die eingesetzt werden, um das Haar zu reinigen.
Zu den beliebtesten Alternativen zählt die Mischung aus Natron zur Reinigung und Apfelessig zur Pflege des Haars.
Natron ist beim Backen ein unverzichtbarer Helfer, der jedoch für das Haar mit nachteiligen Begleiterscheinungen verbunden ist:
- Es ist stark alkalisch und weist einen deutlich höheren pH-Wert auf als unsere Haut. Dies bedeutet, dass Natron den pH-Haushalt der Kopfhaut ganz leicht aus dem Gleichgewicht bringen und Rötungen hervorrufen kann.
Wenn Natron regelmäßig angewendet wird, kann das dabei entstehende Ungleichgewicht das Haar wirklich schädigen. - Diese Alternative ist weder ein gutes Ölbindemittel noch ein wirksamer Reiniger und hinterlässt im Gegensatz zu einem Shampoo jede Menge Staub, Schmutz und üblen Geruch
Apfelessig ist eine Säure und weist daher einen niedrigeren pH-Wert auf als die Haut.
Bislang gibt es keine Belege dafür, dass er sich positiv auf das Haar auswirkt. Und da es sich um eine Säure handelt, kann es zwar mineralische Rückstände von hartem Wasser auf der Haaroberfläche entfernen, allerdings kann es auch den natürlichen pH-Haushalt der Haut stören und Reizungen hervorrufen.
Andere Alternativen sind wiederum mit anderen Problemen verbunden.
Eier können das Haar mit zu vielen Proteinen versorgen, während Tonerde nicht dabei hilft, Schmutz und Öle rückstandslos zu entfernen.
SO WIRD DAS HAAR OPTIMAL GEREINIGT
Moderne Shampoos sind zweifellos immer noch am effektivsten, um das Haar rückstandslos zu reinigen und optimal zu pflegen.
Wenn Sie trotz Shampoo immer noch an einer fettigen Kopfhaut leiden, verspricht auch der Griff in den Küchenschrank keine Abhilfe. Wählen Sie stattdessen einfach das richtige Shampoo für fettiges Haar
Diese Shampoos wurden speziell entwickelt, um Fette zu entfernen und eine tiefengründliche und spürbare Reinigung sicherzustellen.
Darüber hinaus ist auch die richtige Shampoo-Menge entscheidend:
- eine kirschtomatengroße Menge für kurzes oder dünnes Haar
- eine walnussgroße Menge für längeres und dickeres Haar
Dadurch erhält das Haar die optimale Pflege, das Shampoo hält länger vor und Sie müssen sich künftig keine Gedanken mehr über Eierschalenreste in der Dusche machen.
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